Problem: Lichtverschmutzung!

Ein Plädoyer für mehr Dunkelheit

von Ulrich Bergrath


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Foto: NABU/Artur Keil

Es ist schon sehr schade, dass die meisten von uns nachts kaum noch Sterne zu sehen bekommen. Es ist schon schade, dass wir die Milchstraße, die so faszinierend auf uns wirken kann, nicht mehr zu Gesicht bekommen. Es ist schade, dass wir heutzutage in extra ausgewiesene Gebiete fahren müssen, die sich Sternenpark nennen, um dort das alles sehen zu können, was wir in unserem heimatlichen Wohnort nicht mehr erleben können.

Eigentlich sollte der nächtliche Blick zum Himmel für jeden das Selbstverständlichste im Leben sein. Der Blick auf millionenfache kleine Lichtpunkte am Firmament, die jede Nacht über uns thronen. Dabei gedankenversunken in ferne Galaxien vorzustoßen, sich auszumalen auf wie vielen anderen der kleinen leuchtenden Punkte sich auch noch Leben in welcher Form auch immer befinden mag. Nein das alles ist uns im normalen Leben nicht mehr vergönnt.

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Foto: NABU/Artur Keil

In vielerlei Hinsicht sind wir vieles selber mit Schuld. Wir wollen überall Straßenbeleuchtungen haben, die uns an keiner Ecke im Dunkeln stehen lassen. Viele, viele Fahrzeuge durchschneiden auch im letzten Winkel des Kreises Düren die Dunkelheit mit ihren hellen Halogen- oder LED Scheinwerfern die Nacht und das millionenfach. Die meisten Häuser besitzen Bewegungsmelder, viele davon sind so falsch eingestellt, dass sie schon ihr helles Licht abgeben, wenn jemand auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht. Es ist eine luxuriöse Unart geworden, sein Haus sobald es dunkel geworden ist mit Strahlern anzuleuchten, der Besitzer hat noch nicht einmal etwas davon, nur die Nachbarn oder sich vorbei bewegende andere Menschen. Viele müssen ihren Garten bei Dunkelheit in einen lichtdurchfluteten Bereich versetzen und stören damit Pflanzen und Tiere, vor allem Insekten.

Dabei ist der Wechsel von Tag und Nacht seit ewigen Zeiten so wichtig für Mensch, Tier und Pflanze. Wir werden krank, wenn wir nachts nicht genügend Dunkelheit haben. Nur wenn es dunkel genug ist, kann der Körper das Schlafhormon Melatonin bilden. Sogar Kinder bei denen nachts ein Lichtlein brennen muss, damit sie keine Angst haben, bekommen schlechte Augen. Sie brauchen später eventuell eine Brille, weil selbst die Augen die nächtliche Dunkelheit benötigen um gesund zu bleiben. Dabei wäre es so einfach z.B. jede zweite Straßenlaterne auszulassen, die Bewegungsmelder richtig einzustellen, die Gärten bei Dunkelheit im Dunkeln liegen zu lassen. Die Tiere und unsere Gesundheit würden es allen danken.


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