Jahresbericht 2017

NABU Kreisverband Düren e.V.

von Achim Schumacher, 1. Vorsitzender

(entnommen aus dem Jahresheft für 2018)


An die Mitglieder und Freunde des Naturschutzes

 

Liebe Mitglieder und Freunde,

 

mit dem Jahr 2017 liegt ein turbulentes und schwieriges Jahr hinter uns. Seit dem 29. Juni hat sich ein neuer Vorstand zusammengefunden, der sich in unserem Jahresprogramm auf den nächsten Seiten ausführlich vorstellen wird. Auf der Mitgliederversammlung ist auch unsere langjährige 1. Vorsitzende, Frau Gertraud Eberius aus gesundheitlichen Gründen als 1. Vorsitzende zurückgetreten. Der neue Vorstand dankt ihr herzlich für die vielen Jahre aufopferungsvoller und zeitintensiver Arbeit als 1. Vorsitzende. Der Landesvorsitzende Josef Tumbrinck überreichte Frau Eberius in der Mitgliederversammlung als Anerkennung für ihren Einsatz im NABU die Goldene Ehrennadel. Zum Glück will Frau Eberius weiterhin aktiv für den NABU Kreisverband sein und sich für den Naturschutz im Kreis einsetzen.

 

Auch für das Jahr 2018 haben wir wieder ein umfangreiches und vielfältiges Jahresprogramm erstellt mit Vorträgen und Exkursionen. Wir hoffen Sie damit für unsere vielfältige Natur vor der eigenen Haustüre und in der Ferne interessieren und begeistern zu können. Zum ersten Mal erhalten Sie von uns ein kleines Jahresheft, das neben dem Jahresbericht und dem Programm für 2018 auch weitere informative Text rund um die Natur und den Verein enthält. So hoffen wir, Sie noch weitreichender zu informieren und am NABU Leben im Kreis teilhaben zu lassen.

 

Nach unserer neuen Mitgliederliste hat unser Kreisverband 2017 718 Mitglieder, Wir begrüßen dieses Jahr 16 neue Mitglieder und laden auch sie herzlich ein. (muss noch ermittelt werden)

 

Als Träger öffentlicher Belange hat unsere Arbeit zum Schutz der Natur mit den vielen Stellungnahmen bei immer wieder neuen Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Behörden, Städten und Gemeinden des Kreises Düren allen Beteiligten viel Zeit abverlangt. Besonders schwerwiegende Themen waren in diesem Jahr die verschiedenen Windenergieplanungen sowie der Kletterwald Eschauel. Für die engagierte Arbeit möchten wir auch dieses Jahr allen Beteiligten unseren Dank aussprechen.

 

Wir beteiligen uns auch im Jahr 2018 weiter an verschiedenen Arbeitskreisen zum Thema Landwirtschaft sowie mit den Behörden und Politikern im Kreis Düren. Nur im Dialog können wir gemeinsam an Lösungen und Maßnahmen arbeiten, die den Natur- und Artenschutz im Kreis Düren voranbringen können. Dies ist auch eine Direktive des neu gewählten Vorstands. Ausbauen möchten wir unsere Öffentlichkeitsarbeit, um nicht nur unsere Mitglieder, sondern alle Menschen im Kreis Düren über den hiesigen Naturschutz zu informieren sowie zu gewinnen.

 

Amphibienschutz im Kreis

Im Jahr 2017 haben wir wieder drei Amphibienschutzzäune betreut. So halfen wir den Amphibien im Merkener Busch, am Pierer Wald und an der Merkener Brücke. So konnten wir wieder mehrere tausend Kröten, Frösche und Molche vor dem Straßentod bewahren und ihnen einen sicheren Weg zu den Laichgewässern ermöglichen. Unerwartete Schwierigkeiten haben wir bei der weiteren Planung des Ersatzlaichgewässers am Pierer Wald bekommen. Zum einen ist der Bestand an Amphibien unverhältnismäßig stark eingebrochen, zum anderen ist der Abtransport der Erdmassen, um das neue Gewässer anzulegen, sehr kostenintensiv und schwer realisierbar. Obwohl bei den Erdproben keine Auffälligkeiten ermittelt wurden, könnten diese Probleme das Projekt zum Scheitern verurteilen. Über die weitere Entwicklung werden wir informieren.

 

Ein großes Problem bleibt der Chytridpilz. Die in der Presse als der "Salamanderfresser-Pilz" bekannt gewordene zweite Form des Chytridpilzes wird weiterhin deutschlandweit untersucht. Dieser Salamander-Chytridpilz befällt besonders den Feuersalamander und führt innerhalb kürzester Zeit zum Tode der Tiere. In den Niederlanden hat er es in wenigen Jahren geschafft, fast den gesamten Feuersalamander-Bestand zum Erlöschen zu bringen. In Belgien hat es auch schon positive Befunde gegeben. Die Biologische Station Düren und die Biologische Station Aachen haben auch in diesem Jahr intensiv die hiesigen Feuersalamander mittels Abstrichen der Haut beprobt und auch wieder positive Befunde erhalten. Allerdings gibt es auch eine leichte positive Entwicklung dass wieder Salamander oder deren Larven gefunden wurden, wo es im letzten Jahr keine Funde gab. Doch eine Entwarnung bedeutet dies sicherlich nicht, da der Pilz nun auch in anderen Gebieten Deutschlands nachgewiesen wurde. Sollten Sie in der Natur einen toten Feuersalamander entdecken, melden Sie sich bitte bei uns oder bei Herrn Dr. Lutz Dalbeck von der Biologischen Station Düren.

 

Infos zum AK Fledermausschutz

Fledermäuse brauchen auch Ihre Hilfe. Wenn Sie Interesse an Mitarbeit haben, melden Sie sich bitte unter 02423/901346. Bitte denken Sie daran, Fledermausuntersuchungen sind im Sommer Nachtarbeit. Im Winter sind eine gewisse Beweglichkeit und Trittsicherheit in engen Räumen erforderlich.

 

Kindergruppen an der NABU Hütte

Auch in 2017 hatten wir wieder zahlreiche Kindergruppen zu Besuch. Die Gruppen setzten sich aus Kindergärten, Schulen und Kindertagesstädten sowie einer Familienexkursion zusammen. Um Berührungsängste abzubauen stehen meist heimische Tiere (z.B. Amphibien oder Insekten) bereit, die hautnah betrachtet werden können und anschließend sofort wieder in die Freiheit entlassen werden.

 

Zu einem festen Bestandteil des Naturerlebens sind die Honigbienen unserer Imkerin Frau Maly geworden. Nachdem sie die Bienen im Stock mit Rauch beruhig hat, erklärt sie den Kindern am geöffneten Bienenstock das komplexe Zusammenleben des Bienenstaats, zeigt ihnen die verschiedenen Arten von Waben und Brutzellen und erklärt die verschieden Arbeitsgänge des Imkers. Damit die Kinder die Bienen hautnah erleben können, holt sie aus dem Stock einige männliche Bienen (Drohnen). Als Höhepunkt dürfen die Kinder den Honig probieren.

 

Bei der Familienexkursion können die Kinder mit mitgebrachten Keschern Kleintiere wie Libellenlarven, Ruderwanzen, Wasserkäfer und Anderes aus den Schönungsteichen an der Beobachtungshütte fischen, die anschließend bestimmt und unter der Stereolupe betrachtet werden. Zum Ende bringen die Kinder die Tiere wieder in den Teich zurück. In der einbrechenden Dämmerung können danach mit etwas Glück auch einige Fledermausarten beobachtet werden.

 

Für das Jahr 2018 gibt es bei uns Überlegungen wieder eine feste Kindergruppe zu gründen. Hauptanlaufpunkt für die vielfältigen Aktionen, die wir mit der Kindergruppe unternehmen könnten, soll die NABU Hütte im Merkener Busch sein. Doch auch andere Stellen im Kreis bieten sich für Aktionen an. Bei Fragen oder Interesse können Sie sich gerne an uns wenden unter vorstand{at}nabu-dueren.de oder unter 02461/9967433.

 

Aktion Schwalbenfreundliches Haus

Die seit einigen Jahren vom NABU NRW durchgeführte Aktion des Schwalbenfreundlichen Hauses haben wir in 2017 erfolgreich weitergeführt. Wir erhielten sehr viele Anmeldungen von Menschen, die sich schon viele Jahre und Jahrzehnte über ihre Schwalben am Haus freuen und aktiv für sie einsetzen, z.B. durch Anbringen von künstlichen Nestern oder dem Bereitstellen von feuchtem Lehm für den Nestbau. Aus diesem Grund haben wir uns bemüht, alle Bewerber auch persönlich zu Hause zu besuchen und ihnen die Plakette sowie die Urkunde mit Infomaterial zu überreichen. Viele interessante und spannende Informationen und Geschichten konnten bei den Hausbesuchen ausgetauscht werden. Insgesamt konnten wir so über 30 Bewerber mit der Plakette allein in den Sommermonaten auszeichnen. Alle weiteren Bewerbungen werden wir auch noch aufgreifen und Kontakt mit den Bewerbern aufnehmen. Auch im nächsten Jahr steht das Schwalbenprojekt weit oben auf unserer Projektliste. Neben der Aktion zum Schwalbenfreundlichen Haus möchten wir das Schwalbenprojekt noch erweitern. Wie das aussehen soll, finden Sie in einem Bericht in unserem Heft.

 

Wir wünschen Ihnen alles Gute zum Neuen Jahr und weiterhin viel Freude in der Natur.