Gründung des Netzwerks lebendige Börde

Naturschutzverbände schließen sich zum Schutz der Feldvögel zusammen

In 2013 trafen sich Vertreter der Naturschutzverbände Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) der Kreise Euskirchen, Düren, des Rhein-Erft-Kreises und des Rhein-Sieg-Kreises., des Kreisverbandes Natur- und Umweltschutz Kreis Euskirchen (KNU) und des Komitees gegen den Vogelmord e.V. aus Bonn im Umweltzentrum Friesheimer Busch in Erftstadt.

 

Ziel war die Gründung eines Netzwerkes zum Schutz der Rheinischen Bördelandschaft als Teil der lebendigen Kulturlandschaft des Rheinlands. „Anders, als es vielleicht zunächst den Eindruck macht haben die Landschaften der Rheinischen Börden eine ganz besondere Tier- und Pflanzenwelt, die sich über Jahrtausende an die Bedingungen der Ackernutzung angepasst hat“ so Simone Bergheim, Pressesprecherin des „Netzwerk Lebendige Börde“.

Netzwerk lebendige Börde NABU Düren
So sollte es sein ... (Foto: Achim Schumacher)

Grauammer, Kiebitz, Rebhuhn & Co. leiden durch den ungebremsten Flächenverbrauch für Tagebaue, Abgrabungen, Gewerbegebiete und Straßen. Auch durch Windkraftanlagen und die immer intensivere Landwirtschaft mit zunehmendem Energiepflanzenanbau und immer größeren Mastanlagen, verschwinden die charakteristischen Arten dieser alten Kulturlandschaft, die einst die Felder, Wiesen und Obstgärten der Börde in großer Zahl bevölkerten.

 

Schon in bei Gründung des Netzwerkes in 2013 erläuterte Simone Bergheim: „Der anhaltende Rückgang ist besorgniserregend und hat sich besonders in den vergangenen fünf Jahren noch verschärft. Selbst ein Aussterben einstiger Allerweltsarten, wie der Feldlerche, ist nicht mehr auszuschließen."

Die Befürchtung von Simone Bergheim hat sich leider bewahrheitet.

Feldlerche Netzwerk Lebendige Börde NABU Düren
Feldlerche (Foto: NABU/Manfred Delpho)

Der NABU hat die Feldlerche für 2019 zum zweiten Mal als Vogel des Jahres ausrufen. Schon in 1998 ernannte der NABU die Feldlerche zum Vogel des Jahres und warnte davor, dass der begabte Himmelsvogel in vielen Gebieten Deutschlands selten oder gar aussterben wird. Seitdem ist mehr als jede vierte Feldlerche aus dem Brutbestand in Deutschland verschwunden.

 

Deshalb sahen sahen die Naturschutzverbände in der Region schon in 2013 akuten Handlungsbedarf, denn ca. 50 % der Landesfläche von NRW wurden schon zu diesem Zeitpunkt von Agrarlandschaften eingenommen.

 

„Wer aufmerksam in der Börde unterwegs ist kann bemerken, wie schnell neue Straßen, Gewerbegebiete oder Windräder gebaut werden auf Kosten der dort vorkommenden Tierarten, aber auch zum Schaden des Landschaftscharakters“ erläutert Alexander Heyd vom Komitee gegen den Vogelmord. „Dabei wird jede Planung nur für sich betrachtet; eine koordinierte und ganzheitlich die verschiedenen Belange berücksichtigende und den ungehemmten Flächenverbrauch eindämmende Vorgehensweise gibt es nicht. Und dies ist nur eines der Probleme, die zum Artenschwund in der Agrarlandschaft führen,“ so Heyd weiter.

 

Es gibt also viele Themen, die es wert sind, sich mit ihnen zu beschäftigen. Leider ist es um das Netzwerk Lebendige Börde in letzter Zeit etwas ruhiger geworden. Der NABU Kreisverband Düren hofft dennoch, dazu beitragen zu können, dass der Rückgang der Feldlerche und anderer in der Feldflur lebenden Vogelarten in der Region nicht weiter fortschreitet.