Botulismus bei Wasservögeln

Tote Tiere auf den Schönungsteichen an der NABU Hütte


"Da schwimmen überall tote Enten!", lautete die Nachricht eines NABU Mitglieds an den Vorsitzenden Achim Schumacher Anfang August. Schnell wurde diese Beobachtung überprüft und schon am nächsten Tag sollten tote Wasservögel zur Untersuchung nach Krefeld gebracht werden. Doch was war passiert?

Botulismus bei Wasservögeln Schönungsteiche NABU-Hütte NABU Düren
Foto: Horst Malchow

Das extrem trockene Jahr führte zu einem starken Gefälle des Wasserstands an den Schönungsteichen der Kläranlage Düren. Durch unsere NABU Beobachtungsstation können wir schon auf eine lange Tradition der Wasservogelbeobachtung an den Gewässern zurückblicken und beobachten das Geschehen auf den Teichen immer sehr genau. So auch dieses Mal. Schon vor der Meldung, die uns erreichte, hatten wir in den vorhergegangenen Wochen immer mal einen toten Wasservogel erkennen können, aber nicht in solch hohem Maß. Plötzlich verstarb ein Tier nach dem anderen. Die Zählung ergab schließlich knapp 40 tote Stockenten, 1 tote Schnatterente sowie 6 verendete Höckerschwäne und 5 tote Kanadagänse.

Botulismus bei Wasservögeln Schönungsteiche NABU-Hütte NABU Düren
Foto: Horst Malchow

Nach der Kontaktaufnahme mit dem Veterinäramt Düren wurde dann entschieden, einige Vögel in der Untersuchungsstelle in Krefeld auf die Todesursache zu testen. Wir sammelten dann Proben in Form von toten Wasservögeln, die am nächsten Tag direkt nach Krefeld gefahren wurden. Auch die übrigen toten Wasservögel sammelten wir alle ein, damit sie der Wasserchemie nicht noch mehr schaden konnten. Zum Glück stellte sich heraus, dass es sich weder um die Vogelgrippe noch um die Geflügelpest handelt. Die Tiere sind höchstwahrscheinlich dem Wasservogel-Botulismus zum Opfer gefallen. Dies passiert dann, wenn bestimmte Bakterien, die sich in freigelegten Schlammflächen stark vermehren, unter sauerstoffarmen Bedingungen Giftstoffe produzieren, die dann von den Wasservögeln bei der Nahrungssuche aufgenommen werden. Oftmals sind die Folgen dann tödlich für die Wasservögel. Das Gewässer kann infolge dessen auch "umkippen". Auch an anderen Gewässern im Kreis besteht diese Gefahr. So wurde aktuell auch im Burgauer Weiher verboten, die Tiere zu füttern, da auch dort durch die eingetragenen Nährstoffe das Gewässer umzukippen drohte.