Steinwüsten erobern die Vorgärten

Es geht auch anders!

von Lothar Schäkel


Steinwüsten Steinwüste Schottergarten Schottergärten Schotter Vorgarten Vorgärten NABU Düren
Traurig! (Foto: NABU/D. Korsawe)

Steingärten werden in Deutschland immer beliebter. Dadurch leidet die Artenvielfalt und das Klima der Städte und Gemeinden auch im Kreis Düren. Versuchen Sie mal im Sommer bei klarem und wolkenlosem Himmel mit einem Bratenthermometer die Temperatur zwischen den Steinen zu messen. Kies- und Steingärten heizen sich stark auf, speichern Wärme und strahlen sie nach Sonnenuntergang wieder ab. Barfuß möchte man nicht mehr darüber gehen.

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Einladend! (Foto: NABU/Sebastian Hennigs)

Ein Vorgarten mit Wildblumen aus unserer Gegend ist ein Paradies für Insekten. Sie erhöhen die Artenvielfalt und bilden ökologische Trittsteine für die weitere Vermehrung von Pflanzen, Insekten und natürlich auch Vögeln, die die Insekten für die Aufzucht ihres Nachwuchses benötigen. Private und öffentliche Grünflächen liefern saubere, auch in der Nacht frische Luft. Steingärten reichern sich nach einiger Zeit schnell wieder mit Wildpflanzen (Unkraut!) an und müssen behandelt werden. Häufig werden dabei Pestizide angewendet.

Was kann man tun?

Steingärten vermeiden oder Garageneinfahrten mit wasserdurchlässigem Pflaster versehen. Damit wird die Bodenfeuchte erhöht. Der Vorgarten kann mit blühenden, insektenfreundlichen Pflanzen versehen werden. Wildblumenwiesen bieten über lange Zeit eine bunte Farbenpracht. Sie werden im zeitigen Frühjahr gemulcht und erstrahlen mit ihrer Farbenpracht in jedem Jahr neu. Die Beobachtung der vielen Insekten mit Schmetterlingen erfreut einen jeden Tag.

Gestaltungsbeispiele für naturnahe, insektenfreundliche Vorgärten

Projekt für die Zukunft

Über das Insekten- und Vogelsterben nur zu klagen, hilft keiner einzigen Wildbiene auf der Suche nach Nektar und keiner Amsel, die nach einem Wurm für ihren Nachwuchs sucht. Die versiegelten Flächen sind aus ökologischer Sicht völlig wertlos. Sie beschleunigen das Insektensterben im Siedlungsraum. Wären die Pflanzen noch da, würden sie für eine Beschattung des Bodens und für Verdunstungskälte sorgen, anstatt die Luft noch aufzuheizen. Dies hat man zum Beispiel in Singapur und anderen großen Städten in der Welt erkannt und sorgt dort schon seit einiger Zeit für ein besseres Stadtklima. Geeigneter Samen für Blühwiesen kann im landwirtschaftlichen Fachhandel nachgefragt werden oder von verblühten Pflanzen abgesammelt werden. Wichtig ist es an das lokale Klima und an den Boden angepassten Samen zu bekommen. Für den Einstieg können wir bei den Monatsversammlungen des NABU Düren eine Samentüte mit Wildblumensamen ausgeben.