Vogelbeobachtung vor der Haustür

Geben Sie unseren gefiederten Freunden ein Zuhause!

Durch die zunehmende Ausbreitung von einheimischen Vögeln in unseren Dörfern und Städten, brauchen die gefiederten Gäste auch ausreichende Brutmöglichkeiten. Da diese in den Städten jedoch oft nur Mangelware sind, werden viele Vögel erfinderisch. So brüten zum Beispiel die Blau- und die Kohlmeise in den Hohlräumen von Ampeln. Andere wiederum nutzen Gartenhäuser oder Terrassen für ihre Nester. Auch Sie können den Vögeln in Form von Nistkästen eine Brutmöglichkeit bieten. Dazu brauchen sie noch nicht einmal einen Garten, ein Balkon ist schon völlig ausreichend.

links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: oben): Nistkasten für Höhlenbrüter (Foto: Achim Schumacher)

rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: unten): Grauschnäpper im Nistkasten (Foto: NABU/Kurt Schröder)

Aufgrund der Vielzahl der inzwischen städtisch lebenden Vögel braucht man natürlich je nach Art unterschiedliche Nistkästen. Dies liegt daran, dass es unterschiedliche Niststrategien unter den Vögeln gibt. Meisen sind zum Beispiel Höhlenbrüter und brauchen daher geschlossene Kästen. Der Kleiber ist ebenfalls ein Höhlenbrüter, klebt jedoch die Einflugöffnung soweit mit Lehm zu, dass nur noch er selber hindurch passt. Andere Vögel wie die Amsel oder der Hausrotschwanz brüten in Halbhöhlen. Diese Kästen sind vorne meist halb geöffnet.

Rauchschwalben Nistkasten Nisthilfen NABU Düren
Junge Rauchschwalben am Nest (Foto: Achim Schumacher)

Eine Besonderheit stellen die künstlichen Nisthilfen für Schwalben dar, denn diese werden direkt unterhalb des Dachvorsprungs angebracht. Durch die Anbringung eines kleinen Bretts unterhalb der Nistkästen verhindert man eine beschmutzte Hauswand. Ein wichtiger Tipp für die künstlichen Schwalbennisthöhlen ist das Beschmieren der Öffnung mit Lehm, damit sich die Tiere beim ständigen Ein- und Ausflug nicht verletzen.

Wenn Sie sich entscheiden, Nisthilfen für Schwalben anzubieten, lesen Sie bitte auch unseren Bericht zur Auszeichnung schwalbenfreundlicher Häuser. mehr

Meisennistkasten Nistkasten Nisthilfen NABU Düren
Meisennistkasten (Foto: Achim Schumacher)

Insgesamt gibt es heute sehr viele verschiedene Arten von Nistkästen, die immer auf eine bestimmte Art zugeschnitten sind. So findet man Nistkästen für Spatzen, für Zaunkönige, für den Eisvogel, für den Steinkauz, für den Turmfalken und so weiter. So muss man sich vor dem Anbringen eines Nistkastens Gedanken machen, welche Arten überhaupt im Gebiet vorkommen. Mit einem Meisenkasten macht man meist nichts verkehrt, denn Meisen sind fast flächendeckend in unseren Städten und Dörfern vertreten.

Fledermauskasten Nistkasten Nisthilfen NABU Düreb
Fledermauskasten (Foto: Achim Schumacher)

Neben den gewöhnlichen Nistkästen für Vögel gibt es auch Nistkästen, die speziell für Fledermäuse konstruiert sind. Diese haben meist einen schmalen Einflugschlitz und müssen mindestens in 4 Meter Höhe angebracht werden. Während die Vogelnistkästen außer bei Schwalben und Sperlingen einzeln aufgehängt werden, sollte man immer mehrere Fledermauskästen nebeneinander hängen, da die Tiere sehr gesellig sind.

Wichtig ist jedoch, dass die aufgehängten Kästen jedes Jahr kontrolliert und gesäubert werden. Oft bleiben tote Jungvögel im Kasten zurück, wodurch ein erneuter Besatz oft schwierig wird. Falls man das alte Nest nicht entfernt, stocken die Vögel immer weiter darauf auf, sodass irgendwann kein Platz mehr ist. Wichtig bei der Säuberung sind immer Handschuhe, da sich eine Vielzahl von Milben in den alten Nestern tummelt. Wichtig ist ebenfalls die richtige Stelle für das Anbringen des Nistkastens. Er sollte am Besten geschützt vor Regen an einer ruhigen Stelle aufgehängt werden.

links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: oben): Haselmaus

rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: unten): Waldmaus im Nistkasten

(Fotos: Achim Schumacher)

Es kann vorkommen, dass man bei der Kontrolle der Nistkästen im Herbst keine Vogelnester in den Nistkästen vorfindet, sondern ganz andere Tiere. So lassen sich besonders Waldmäuse sowie Bilche wie die Haselmaus, der Siebenschläfer oder der Gartenschläfer in den Kästen nieder. Daher ist immer Vorsicht geboten, denn eine aufgeschreckte Maus kann Ihnen schnell beim Öffnen des Kastens vor Schreck entgegen springen. Falls man solche Tiere im Nistkasten vorfindet, dann verschließt man ihn am Besten wieder und lässt die Tiere in Ruhe. Mäuse nutzen die Nistkästen aber nicht nur als Behausung, manchmal legen sie darin ein Nahrungsdepot an, sodass beim Öffnen die ganzen Nüsse herausfallen.

Wenn Sie also eine geeignete Stelle in Ihrem Garten oder ihrem Balkon kennen, dann steht der Anbringung eines Nistkastens nichts mehr im Wege. Es ist immer ein interessantes Schauspiel zu sehen, wie die Elterntiere ständig raus und rein fliegen, um die nimmersatten Jungvögel zu füttern. So können Sie mit einfachen Mitteln die Natur in Ihren Garten holen und helfen damit der heimischen Tierwelt, sich zu erhalten.


Einen Starenkasten können Sie übrigens ohne viel Aufwand selbst bauen. Wie das funktioniert und was Sie dazu benötigen, erfahren Sie in unserer Videoanleitung:


Weitere Hinweise zum Bau von Vogelnistkästen und bei der Wahl des Standortes beachten müssen, finden Sie hier.