Ein Neubürger im Kreis Düren

Die Nosferatu-Spinne

von Achim Schumacher


Nosferatu Spinne NABU Düren
Nosferatu-Spinne Weibchen (Foto: Achim Schumacher)

Bis vor 20 Jahren lebte die Nosferatu-Spinne nur im Mittelmeerraum. Ihre Verbreitung richtet sich aber immer weiter in den Norden und somit auch nach Nordrhein-Westfalen. Im Kreis Düren findet sie geeignete Lebensräume vor. Immer wieder melden interessierte Menschen ein Exemplar. Gefährlich ist sie nicht, auch wenn ihr Biss die menschliche Haut durchdringen kann.

Nosferatu Spinne NABU Düren
Nosferatu-Spinne Männchen (Foto: Achim Schumacher)

Achtbeinig, haarig und ziemlich groß, lässt sie die Herzen vieler Menschen höherschlagen. Allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Wer Angst vor Spinnen hat, dürfte sich mit Grausen abwenden. Spinnenbegeisterte Menschen suchen sogar aktiv nach ihr. Sie taucht dabei immer häufiger auf, besonders in der Nähe des Menschen. Besonders in Kellern, Garagen, Gartenhäusern, aber auch in Wohnräumen wird die Nosferatu-Spinne immer häufiger gesehen. Dies liegt daran, dass sie die Wärme liebt.  Den Weg gen Norden angetreten hat sie wahrscheinlich zunächst als blinder Passagier im stetig wachsenden Güterverkehr als Profiteur des Klimawandels. 2005 wurde sie erstmals bei Freiburg nachgewiesen. Mediale Aufmerksamkeit brachte ihr wohl vor allem ihre beachtliche Größe sowie ihr effektvoller deutscher Spitzname immer wieder ein. Auch ihr giftiger Biss wurde immer wieder thematisiert. Zwar sind im Grundsatz fast alle Spinnen giftig und setzen ihr Gift bei der Jagd ein. Nur die allerwenigsten Spinnen können durch die menschliche Haut beißen, in Deutschland etwa die Kreuzspinnen, die Wespenspinne, die Wasserspinne sowie der Ammendornfinger und nun seit neuestem auch die Nosferatu-Spinne.

Nosferatu Spinne NABU Düren
Nosferatu-Spinne Weibchen (Foto: Achim Schumacher)

Das ist aber kein Grund zur Beunruhigung: Das Gift von Zoropsis spinimana ist für Menschen nicht gefährlich. Ihr Biss wird als ungefähr so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich beschrieben. Zudem beißt sie nur zu, wenn sie gereizt wird. Vor ihr müssen sich also lediglich Insekten und andere Spinnen in Acht nehmen. Eine Besonderheit ist, dass sich die Nosferatu-Spinne selbst an senkrechten Glasscheiben festhalten kann. Möglich machen das spezielle Hafthaare an den Beinen. Obwohl sie zu den Webspinnen zählt, baut sie keine Netze, um ihre Beute zu fangen. Stattdessen verfolgt sie ihre Beute und stößt dann blitzartig vor. Fäden spinnen kann sie aber trotzdem: Sie webt ihre Eier in einen Kokon und in ein großes Gespinst aus Kräuselfäden ein und bewacht dieses.

Für den Kreis Düren liegen auch schon Meldungen vor. Wenn Sie eine Nosferatu-Spinne entdecken, können Sie diese gerne bei uns unter vorstand@nabu-dueren.de melden. Wir freuen uns über jede Meldung!