Jahresbericht 2021

NABU Kreisverband Düren e.V.

von Achim Schumacher, 1. Vorsitzender

(entnommen aus dem Jahresheft 2022)


Liebe Mitglieder und Freunde des Naturschutzes,

 

auch das Jahr 2021 stand leider noch im Zeichen der Corona-Pandemie. Bis in den Juni konnten wir kaum Veranstaltungen oder Exkursionen aus unserem Programm umsetzen. Glücklicherweise gab es durch die inzwischen hohen Zahlen an Impfungen inkl. der 3-G-Regel für uns wieder Möglichkeiten, den Kontakt mit Ihnen als Mitglied oder Naturinteressierten in persönlicher Weise zu pflegen. Gleich auf unserer ersten Exkursion im Juni in die Drover Heide waren wieder gut 25 Teilnehmende zu verzeichnen, was uns sehr freute. Auch die übrigen Veranstaltungen sind wieder langsam angelaufen, und es freut uns, dass sie gut besucht werden. Wir hoffen für das Jahr 2022, dass wieder alle üblichen Termine und Veranstaltungen normal umsetzbar sind. Für das Jahr 2022 haben wir wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das für jeden Naturinteressierten etwas Spannendes bereithält.

 

Aktuell verzeichnen wir über 2300 Mitglieder im Kreis Düren. Dies zeigt, dass Sie dem NABU in der Corona-Pandemie die Treue gehalten haben und wir sogar noch mehr Mitglieder bei uns begrüßen dürfen. Sie alle sind herzlich eingeladen, an unseren Veranstaltungen teilzunehmen. Schreiben, sprechen oder rufen Sie uns einfach an. Wir freuen uns schon darauf, Sie bei unseren Veranstaltungen persönlich kennenzulernen.

Jahresbericht Plakette schwalbenfreundliches Haus Artenschutz Vögel Schwalbe Schwalben NABU Düren
Foto: NABU/stockmarpluswalter

 Artenschutz

Im Jahr 2021 konnten wir wieder viele wichtige Projekte für den Artenschutz umsetzen. Neben dem Fledermausschutz (siehe eigener Beitrag) konnten wir besonders für die Vögel an Gebäuden Nisthilfen anbringen. Für Schleiereulen und Turmfalken wurden Kästen installiert. Dazu kommen die vielen Schwalbennistkästen und Kotbretter, die wir an Häusern anbringen konnten. Dies geschah mit finanzieller Unterstützung durch die Untere Naturschutzbehörde des Kreises. Vielen Dank auch nochmals dafür. In vielen Fällen konnten wir Besitzer von Häusern mit der Plakette und einem Zertifikat: "Schwalbenfreundliches Haus" auszeichnen. Diese Aktion läuft im Jahr 2022 weiter. Sie können sich dazu gerne bei uns für eine Plakette bewerben. Auch für die Haselmaus konnten wir neue Nistmöglichkeiten schaffen.

Unsere Imkerin versorgt mehrere Bienenvölker und der Honig kann bei Ihr erworben werden. Ihre Kontaktdaten finden Sie unter unseren Ansprechpartnern.

 

Das nach wie vor dringlichste Anliegen ist die Wildtierauffangstation für den Kreis Düren. In diesem Jahr war es eines der wichtigsten Themen. Leider sind wir noch nicht am Ziel angelangt. Mit unserer engen Kooperation mit dem Tierschutzverein Düren sowie dem BUND versuchen wir Behörden und politische Parteien von der Notwendigkeit einer professionellen Wildtierauffangstation zu überzeugen. Die Zahlen an gemeldeten Wildtieren, die als Jungtier, Nestling oder als verletztes Tier gefunden werden, steigen immer weiter an. Allein beim NABU Düren gingen dieses Jahr über 500 Meldungen ein. Das können wir als Ehrenamtler nicht mehr bewerkstelligen und leisten!!! Auch beim Tierheim Düren gingen nochmals mehr Meldungen von verletzten Wildtieren ein. Hier ist nun eine Grenze erreicht und die Politik muss sich dieser Problematik bewusstwerden und handeln. Wir bevorzugen eine Wildtierauffangstation auf dem Gelände des Tierheims in Düren, da dort die Fachexpertise, die Infrastruktur sowie der Wille vorhanden ist, ein solch bedeutendes Leuchtturmprojekt zu schaffen. Es kann so über die Grenzen des Kreises Düren hinauswirken. Dies wird durch die ehrenamtlich tätigen Aktiven unterstützt. Es fehlt nur die finanzielle Unterstützung aus der Politik, um den Bau sowie die zukünftigen Personal-, Futter- und Behandlungskosten zu tragen. Helfen Sie uns aktiv dabei und sprechen Sie die Politik gezielt an. Wir lassen nicht locker und bleiben hartnäckig.

 

Wichtig ist natürlich auch, die Ursachen der vielen hilflos gefundenen Wildtiere anzupacken. Dazu zählen Probleme wie der Insektenrückgang (nicht mehr genug Nahrung für Insektenfresser wie Vögel, Igel, Fledermäuse), aber auch der Lebensraumverlust sowie der Einsatz von Rasentrimmern und Rasenmährobotern während der Nacht. Dazu ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit notwendig, die wir angehen werden.

 

NAJU-Kindergruppen

Die beiden Kindergruppen an der NABU Hütte in Düren sowie in Siersdorf erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Leider mussten auch hier bis Mitte des Jahres die Gruppentreffen ausfallen. Seit Mitte 2021 finden die Treffen wieder regelmäßig statt. Aktuell gibt es die Planung, eine weitere Kindergruppe im Bereich von Vettweiß aufzubauen. Die Gespräche dazu haben schon stattgefunden. Wir hoffen, dass dies umsetzbar ist, da wir dann ein regionales Angebot für die Familien in den Kommunen Vettweiß, Kreuzau, Nideggen und Heimbach anbieten könnten. Dazu werden wir noch in der Tagespresse einen entsprechenden Artikel veröffentlichen. Weiterhin überlegen wir, die bestehende Gruppe an der NABU Hütte in eine Kinder- und in eine Jugend-Gruppe aufzuteilen, da der Altersschnitt dies inzwischen zulassen würde. So könnten wir die Themen noch altersgerechter anbieten.

 

 

Für das Jahr 2022 haben wir wieder ein abwechslungsreiches und spannendes Programm erstellt, damit es für die Kinder wieder ein ereignisreiches Jahr in der NAJU Gruppe werden wird. Sollten Sie Kinder in der Familie haben oder Jugendliche kennen, die sich für die NAJU-Gruppen interessieren, sprechen Sie uns an. Weitere Informationen und Termine erhalten Sie im Bericht der NAJU Gruppen in diesem Jahresheft. Auch wenn Sie Interesse an der Leitung einer der Gruppen haben, suchen wir immer Interessierte, die unser Leitungsteam unterstützen.

Jahresbericht 2021 NABU Düren
Foto: Achim Schumacher

Unsere NABU-Station am Merkener Busch war im Jahr 2021 eines unserer wichtigsten Projekte. Die Station ist nicht nur der Versammlungspunkt für eine unserer Kindergruppen, sie ist vielmehr außerschulischer Lernort für Schulklassen und auch Kindergärten. Weiterhin bildet sie einen Anlaufpunkt für Ornithologen durch unsere Vielzahl an Wasservögeln auf den angrenzenden Teichen. Nach den Projekten aus den letzten Jahren stand dieses Jahr das letzte große Projekt an. Wir haben unseren baufälligen „Werkzeugschuppen“ unter tatkräftiger Mithilfe vieler Aktiver abgerissen und ein neues Materiallager aufgebaut. Auch dieses hat viel Mühe, Arbeit und Geld gekostet, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Damit sind die umfangreichen Arbeiten zur Erneuerung und Ausbesserung unserer Station zunächst abgeschlossen.

Politische Arbeit

Als Träger öffentlicher Belange hat unsere Arbeit zum Schutz der Natur im Kreis Düren mit den vielen Stellungnahmen zu Veränderungen im Umweltbereich immer wieder neue Herausforderungen in der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Behörden, der Städte und Gemeinden des Kreises Düren viel Zeit abverlangt. Dazu zählt die Gremienarbeit in den Kommunen und Städten des Kreises Düren. Um die viele Arbeit zu schaffen, arbeiten wir eng mit der BUND Kreisgruppe Düren zusammen. Auch im Jahr 2021 haben wir wieder gut 70 Stellungnahmen zu Eingriffen in die Natur im Kreisgebiet abgegeben. In diesem Jahr hat uns besonders der Landschaftsplan Ruraue viel Zeit, Mühe und Arbeit abverlangt. Der Landschaftsplan regelt die Schutzgebietsfestlegungen und letztendlich den Naturschutz im Bereich der Ruraue. Leider mussten wir in einigen Punkten den Entwurfsplanungen zum Schutz der Natur widersprechen und hoffen, dass die Politik unsere Einwände hört und ernst nimmt. Um die Öffentlichkeit noch besser über diese Entwicklungen zu informieren, verfassen und veröffentlichen wir zunehmend Pressemitteilungen, die dankenswerterweise auch in den Tageszeitungen übernommen werden.

 

Amphibienschutz im Kreis 

Im Jahr 2021 haben wir zwei Amphibienschutzzäune, die Zäune im Merkener Busch und an der Merkener Brücke, betreut. So konnten wir wieder mehrere tausend Kröten, Frösche und Molche vor dem Straßentod bewahren und ihnen einen sicheren Weg zu den Laichgewässern ermöglichen. Aktuell wird die Kreisstraße K35n bei Merken gebaut und zeitgleich Amphibiendurchlässe unter der Straße errichtet. Hoffentlich brauchen wir dort zukünftig keinen Schutzzaun mehr zu betreuen. Die viele und gute Arbeit der letzten Jahre durch unserer Amphibienhelfer hat nun bewirkt, dass die Tiere selbstständig die neue Straße durch die nun eingebauten Tunnel unterqueren können. Vielen Dank nochmals an alle Helfer aus den letzten Jahren.

Amphibienschutz Jahresbericht Langerwehe Schevenhütte Kröten L 12 L12 Krötenwanderung NABU Düren
Foto: Horst Malchow

Ein besonders großes Problem hat sich erneut an der L12 zwischen Langerwehe und Schevenhütte aufgetan. Durch eine immer größer werdende, sehr engagierte Gruppe von Aktiven wurden wieder viele Amphibien gerettet, die von Frühjahr bis Spätsommer die Straße queren. Hierbei sind neben Erdkröten und Grasfröschen auch besonders bedrohte Arten wie der Springfrosch, die Wechselkröte sowie der Feuersalamander betroffen. Das Problem ist, dass in einem Streckenabschnitt eine massive hohe Betonmauer errichtet wurde, um Steinschläge zu verhindern. Die Tiere, die von Wald kommen, können nicht an ihre Laichgewässer gelangen und die Tiere, die wieder in den Wald zurück wandern wollen, haben ein unüberwindbares Hindernis vor der Nase, was ihnen letztlich ihr Leben kostet. Glücklicherweise stehen wir in sehr gutem und engem Austausch mit der Unteren Naturschutzbehörde im Kreis Düren, um eine Lösung zu der Problematik mit dem Straßenträger zu erarbeiten und hoffen, bald eine Lösung der Problematik zu erwirken.

Öffentlichkeitsarbeit

Für die engagierte Arbeit möchten wir auch dieses Jahr allen Beteiligten unseren Dank aussprechen. Auch hier möchte ich darauf hinweisen, dass wir für diese Arbeit immer noch Interessierte suchen und gerne bei der Einarbeitung behilflich sind. Sprechen Sie uns einfach an. Weiterhin ausbauen möchten wir die Öffentlichkeitsarbeit, sodass wir in vielen Medien noch präsenter werden. Dazu möchten wir uns den jungen Menschen noch mehr öffnen und konnten in diesem Jahr unsere Auftritte in den sozialen Medien wie Facebook und Instagram aufbauen und stärken. Bei zerstörerischen Eingriffen in die Natur ist es umso wichtiger, dass wir uns für sie als Fürsprecher einsetzen.

 

Ausblick

Für das Jahr 2022 möchten wir die beiden Kindergruppen weiterhin stärken und noch um eine weitere Gruppe erweitern. Weiterhin haben wir das Ziel, die Wildtierauffangstation für den Kreis Düren zu etablieren und zukunftssicher zu gestalten. Wir hoffen für 2022 auf ein aktives und gutes Jahr für den Naturschutz im Kreis Düren und würden uns freuen, viele von unseren Mitgliedern bei unseren Veranstaltungen und Projekten begrüßen zu können und kennenlernen zu dürfen. Sollten Sie Interesse an der aktiven Naturschutzarbeit haben, rufen Sie uns an oder lernen Sie uns persönlich auf unseren Monatsversammlungen oder den Treffen: NABU für Jedermann kennen. Wir freuen uns auf Sie!!! Empfehlen Sie uns weiter!!!

 

Bei Fragen oder Interesse können Sie sich gerne an uns wenden:

vorstand@nabu-dueren.de oder unter 02461/8017972.

 

Wir danken allen Aktiven und naturverbundenen Mitgliedern herzlich für die Unterstützung im Jahr 2021 und freuen uns schon auf die kommenden Aufgaben im Jahr 2022.

 

Wir wünschen Ihnen alles Gute zum Neuen Jahr und weiterhin viel Freude in der Natur.