Nistkastenbau für Schleiereule, Steinkauz und Turmfalke im Jahr 2018

Bericht von Ulrich Bergrath - zuständig im NABU Düren für den praktischen Naturschutz und Nistkastenbau


Junge Turmfalken im Nistkasten Artenschutz Vogelschutz NABU Düren
Junge Turmfalken im Nistkasten (Foto: Stüttgerhof, Langerwehe)

Auch im Jahr 2018 wurde wieder aktiv etwas für den Eulen- und Falkenschutz in unserer Region unternommen. Es wurden Schleiereulenkästen gebaut und aufgestellt. Hier kommt immer nur ein Inneneinsatz in Frage, die Tiere brauchen geeignete Öffnungen in Scheunen oder Kirchtürmen, hinter die dann ein Brutkasten in der Größe von 1000x600x500 mm installiert wird. Die Scheune oder Kirche ist sicher vor Verschmutzungen jeglicher Art, weil die Kästen geschlossen sind und so nichts in den Standort gelangen kann. In früheren Zeiten gab es in jeder Scheune im Giebel das sogenannte „Uhlenloch“, durch das die Schleiereule Zugang hatte und ihre Aufgabe als Mäusefänger verrichten konnte. Der Mensch hatte sein Getreide oben in der Scheune gelagert und die Eulen und Katzen waren gern gesehene Scheunenbewohner. Leider sind durch die modernen Sanierungsmaßnahmen an den Gebäuden keine Schlitze oder Öffnungen mehr vorhanden, so dass es immer seltener wird, dass eine Wand oder der mit Draht versiegelte Bereich der Schalllöcher im Glockenturm einer Kirche dafür geöffnet werden darf.

Auch der Turmfalke braucht unsere Hilfe. Der Falke nimmt sehr gerne eine Nisthilfe an. Diese nach vorne offene Kiste mit geeigneter Sitzstange wird in mind. 4 m Höhe in ruhigen Lagen, oder ab 6 m aufwärts installiert. Eine in 2018 montierte Kiste in Langerwehe wurde auch sofort angenommen und eine Brut mit 4 kräftigen Jungfalken war das Ergebnis (Foto oben).

Steinkauz Artenschutz Vogelschutz NABU Düren
Anbringung einer Steinkauzröhre (Foto: Doris Siehoff)

Weiterhin wurden wieder viele Steinkauzkästen repariert und auch neue gebaut. Diese Nisthilfen hängen anders als bei der Schleiereule immer draußen in Bäumen und sind jeglicher Witterung ausgesetzt. Deshalb ist eine Überarbeitung nach Jahren unerlässlich. Das Holz fault oder das Dach ist marode, oder der Ast auf dem die Kiste befestigt war brach beim letzten Sturm ab und riss die Nisthilfe mit in die Tiefe.

Es wurde auch wieder wie fast jedes Jahr eine komplette Entenfamilie gerettet, weil der Tümpel, in dem die Jungen geschlüpft waren durch die große Trockenheit komplett zu versiegen drohte. Die Tiere, Mutter mit 10 Winzlingen wurden mit Hilfe eines Käschers und per Hand gefangen und in zwei Kisten abtransportiert und dann in ein geeignetes Feuchtgebiet entlassen.

Nilgänse Vogelschutz Artenschutz NABU Düren
Ulrich Bergrath und Nilgänse am neuen Zaun

Eine schöne und seltene Episode ereignete sich in Langerwehe. Hier hatte sich ein Nilganspaar den Garten einer Familie zur Nachwuchsaufzucht auserkoren. Der Teich war wohl unwiderstehlich. Die Eltern mit ihren 7 Jungen wurden vom Grundstückseigentümer gefüttert, als der Rasen nichts mehr hergab. Damit die Besitzer wenigstens noch ihre Terrasse nutzen konnten, alles andere war vollgekotet, installierte ich quer über das Grundstück einen Kaninchendraht, somit musste die Rasselbande im schon verschandelten Garten groß werden. Die Familie hatte 85 Tage Freude und Ärger mit den Gästen vom Nil, bis sie sich dann eines Morgens fliegerisch verabschiedeten.

Übrigens, Ihre Mitgliedsbeiträge beim NABU tragen dazu bei, dass wir diese und viele andere Aufgaben leisten können. An dieser Stelle auch Ihnen unseren herzlichen Dank für Ihre finanzielle Unterstützung.

 

Ich hatte dieses Jahr 186 Briefe an Firmen, Banken, Versicherungen, Brauereien usw. verschickt mit der Bitte um finanzielle Unterstützung zur Anschaffung einer Anhängerarbeitsbühne, mit der die Nistkastenmontage um ein wesentliches erleichtert würde und nicht mehr so gefährlich wäre. Doch leider kam fast nichts zusammen und das Projekt schwirrt nur noch im Kopf herum und lässt sich aus finanziellen Gründen nicht realisieren.

Vielleicht ist es Ihnen oder Personen in Ihrem Bekanntenkreis möglich, uns diesbezüglich unter die Arme zu greifen, oder testamentarisch zu unterstützen. Bitte geben Sie bei einer Überweisung den Spendentitel „NABU-Anhängerarbeitsbühne“ an.

Ich denke immer diesbezüglich an das alte Sprichwort „Kleinvieh macht auch Mist“.

 

Vielen Dank.


Mehr Informationen zur Schleiereule und ihren Brutplätzen finden Sie hier

 

Den Steinkauz stellen wir hier vor.