Zucht- und Auswilderungsprojekt erfolgreich

Unsere größte Eulenart fühlt sich im Kreis Düren wieder wohl


Uhu zurück im Kreis Düren Zucht Auswilderung EGE Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen NABU Düren
Uhu (Foto: Achim Schumacher)

Der Uhu ist nicht nur in Deutschland die größte Eulenart, sondern weltweit. Nachdem der Uhu durch Verfolgung und Bejagung im letzten Jahrhundert sehr stark zurückgegangen war, konnte durch ein intensiv betriebenes Zucht- und Auswilderungsprojekt diese majestätische Eulenart auch in unserer Region wieder Fuß fassen. Trotz einer Spannweite von fast 2 Metern und einem Gewicht von über 3 kg ist die streng nachtaktive Eulenart trotzdem schwer zu Gesicht zu bekommen. 

Uhu zurück im Kreis Düren Zucht Auswilderung EGE Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen NABU Düren
Uhu im Tageseinstand (Foto: Achim Schumacher)

Tagsüber sitzt der Uhu in seinem Tagesversteck und verschläft den Tag. In der Dämmerung beginnt dann seine Aktivitätsphase und er begibt sich auf Beutejagd. Als Spitzenprädator erbeutet er Säugetiere wie Hasen, Ratten, Igel oder Kaninchen und manchmal auch einen Jungfuchs. Daneben ernährt er sich von Vögeln wie Tauben, aber auch Amphibien und Reptilien können mal bei ihm auf dem Speiseplan stehen.

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Junge Uhus (Foto: Achim Schumacher)

Im Kreis Düren konnte sich der Uhu mithilfe eines Auswilderungsprogramms der EGE (Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen) unter der damaligen Leitung von Wilhelm Bergerhausen wieder gut etablieren, sodass es schnell zwischen 4 und 5 Brutpaaren in den Buntsandsteinfelsen des Rurtals gab. Nach anfänglichen Problemen durch den Klettersport konnte sich der Uhu aber weiter bei uns ausbreiten. Selbst unser ehemaliger Vorsitzender, Dr. Jürgen Klünder, hatte eigens seinen Garten für eine Uhubrutvoliere zur Verfügung gestellt, in der ein Uhupärchen reichlich für Nachwuchs sorgte. Die Jungtiere aus dieser und anderen Nachzuchten bildeten dann die Basis für den heutigen Uhubestand im Kreis Düren und den Nachbarkreisen.

Uhu zurück im Kreis Düren Zucht Auswilderung EGE Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen NABU Düren
Uhu (Foto: Achim Schumacher)

Heute gibt es glücklicherweise wieder deutlich mehr Uhupaare bei uns im Kreis. Neben den Buntsandsteinfelsen hat sich der Uhu auch in Sand- und Kiesgruben, den Tagebauen, alten Burg- und Schlossruinen, in Bodenbruten im Wald oder in alten Großhorsten von Greifen niedergelassen. Auch im städtischen Umfeld fühlt er sich wohl und besiedelt dort Kirchen. Vor einigen Jahren brütete sogar ein Uhupärchen in der Kirche in Wollersheim.

 

Trotz aller Erfolge muss der Uhu weiterhin streng geschützt werden, da es auch neue Gefahren wie die Windenergie gibt, die ihm zum Verhängnis werden können. Daher prüfen wir Windenergieplanungen immer auf das Vorkommen von Uhus in der Nähe und geben unsere Hinweise an die Planer weiter.

Es ist immer ein schönes Gefühl und auch ein wenig Stolz dabei, wenn man sieht, dass durch passende Projekte im Natur- und Artenschutz ehemals heimische Arten wieder angesiedelt werden können und sich dann auch weiter ausbreiten.