Die Wildkatze - Wildtier des Jahres 2018

Ein seltener Mäusejäger


oben links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: oben): Wildkatze Kopfportrait

oben rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: 2. Foto): Wildkatze

unten links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: 3. Foto): Wildkatze

unten rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: unten): Wildkatze Jungtier

(Fotos: Achim Schumacher)


Lange Zeit wurde die Wildkatze - als blutrünstiger Killer verschrien - erbittert verfolgt und in Deutschland nahezu ausgerottet. Seit 1934 steht sie unter strengem Schutz. Obwohl in den letzten Jahrzehnten mancherorts eine Bestandszunahme beobachtet wird, bleibt die Wildkatze in Deutschland stark gefährdet. In NRW findet die vom Aussterben bedrohte Tierart einzig in der Eifel eine Heimat. Dort lebt mit vermutlich 1.000 Tieren die zahlenmäßig bedeutendste deutsche Wildkatzenpopulation.

 

Interessierte NaturfreundInnen werden den scheuen Waldbewohner aber auch im Nationalpark Eifel kaum zu Gesicht bekommen. Die Wildkatze lebt als Einzelgänger versteckt in großen, unzerschnittenen Waldgebieten. Sie liebt die Wärme und bevorzugt lichte Laub- und Mischwälder in Mittelgebirgen. Hier ruht sie tagsüber gerne auf einem Felsblock oder dicken Ast, von wo aus sie die Umgebung gut überblicken kann. Schon bei der geringsten Beunruhigung verschwindet das Tier im Unterholz. Erst abends geht die Wildkatze auf Jagd. Kurz- und Langschwanzmäuse bilden die Hauptnahrungsquelle. Nur selten werden andere Kleinsäuger und Vögel erbeutet. Ein schwaches Rehkitz mag einmal Opfer sein, gesunde Tiere dieser Größe können aber nicht überwältigt werden.

 

Die Unterscheidung von Wild- und Hauskatze ist nicht immer leicht. Viele Wildkatzen werden von Jägern abgeschossen, weil diese sie für streunende Hauskatzen halten. Dabei leben beide Katzenarten meist räumlich getrennt. Nur gelegentlich kommt es zu "Blendlingen". Diese gehen dann aber eher in Hauskatzenbeständen auf. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist neben dem längeren grau- oder schwarzgestreiften Fell der Schwanz der Wildkatze. Dieser ist 25 - 40 cm lang, buschig, trägt drei bis fünf dunkle Ringe und endet in einer stumpfen Schwanzspitze. Zudem ist die Hauskatze meist deutlich kleiner. Wildkatzen erreichen eine Körperlänge von bis zu 80cm und wirken nicht so wuchtig.

 

Um den Wildkatzenbestand nachhaltig zu sichern sollten letzte unzerschnittene Lebensräume unbedingt erhalten werden. Zudem müssten Waldränder vor einer weiteren Zunahme der Beunruhigung und Bebauung geschützt werden. Nur im Zuge einer naturnahen Forstwirtschaft können Strukturen entstehen, die den Wildkatzen als Lebensraumelemente dienen. So vermehrt das Belassen von Totholz, Höhlenbäumen und Wurzeltellern geeignete Tagesverstecke und Wurfplätze. Nur dann besteht die Hoffnung, dass das scheue Tier bald auch außerhalb der Eifel umherschweift.