Gartenteiche

Kleine Ökosysteme im Garten


Anlage eines Gartenteichs Eisvogel am Gartenteich Teichanlage NABU Düren
Eisvogel am Gartenteich (Foto: NABU/Volkmar Kroehl)

Für viele Menschen gehört zu einem Garten auch ein Gartenteich. Das machen sich auch die Baumärkte und Pflanzengeschäfte zu Nutze, die eine große Vielfalt an Teichartikeln anbieten. Bevor man sich entscheidet, ob man einen Gartenteich im heimischen Garten anlegt, müssen einige Voraussetzungen bedacht werden. Zum einen ist der richtige Standort wichtig für einen gut angelegten Gartenteich. Er sollte an einem sonnigen Bereich platziert werden, an dem jedoch wenigstens zwei bis drei schattige Stunden am Tag herrschen.

Anlage eines Gartenteichs Gartenteich Teichanlage NABU Düren
Teichanlage (Foto: Achim Schumacher)

Wichtig ist auch die Wahl der Abdichtung. Es gibt fertige Kunststoffteiche zu kaufen, man kann aber auch Teichfolie benutzen. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Teichfolie ist meist empfindlicher und anfälliger gegenüber Schäden, bietet jedoch mehr Flexibilität. Man kann auf diese Weise die Form und Tiefe des zukünftigen Gartenteichs individuell bestimmen. Dagegen sind Kunststoffteiche stabiler, geben jedoch die Form schon vor. Praktisch sind bei den Kunststoffteichen die Pflanzschalen an den Rändern, in die man später die Wasserpflanzen einsetzen kann. Eine dritte, aber sehr aufwändige Möglichkeit sind Betonteiche, die jedoch eher selten angelegt werden.

Wichtig bei der Anlage der Teiche ist, dass Sie mehrere verschiedene Wasserzonen einrichten. Durch unterschiedliche Wassertiefen mit einer Tiefen- und einer Flachwasserzone schafft man wichtige Lebensräume, die wichtig für den Kreislauf ihres kleinen Ökosystems sind. Wenn diese Fragen geklärt sind, heißt es Spaten holen und ein Loch ausheben. Passen Sie dabei auf, dass keine spitzen Steine in den späteren Teich stechen können.

Anlage eines Gartenteichs Gartenteich Seerose NABU Düren
Seerose (Foto: Achim Schumacher)

Wenn man diese Arbeit hinter sich hat, muss man sich Gedanken über die Bepflanzung machen. Auch da heißt es wieder, weniger ist mehr. Gerade bei Wasserpflanzen täuscht oft die Größe beim Kauf. So reicht es zumeist, wenn man eine Seerose in die Mitte setzt. Diese vermehrt sich stark und wenn man nicht aufpasst, sieht man bald vor lauter Seerosenblättern das Wasser nicht mehr. Auch andere Wasserpflanzen wie das Hornkraut oder der Schwimmfarm vermehren sich schnell und bilden wahrlich mächtige Unterwasserdschungel.

Sumpfdotterblume Gartenteich Anlage eines Gartenteichs NABU Düren
Sumpfdotterblume (Foto: Achim Schumacher)

Auch die Randbepflanzung muss gut bedacht werden. Gerade Rohrkolben und Schilf breiten sich stark aus, weshalb man von diesen Pflanzen an kleineren Teichen besser absieht. Sehr gut geeignet ist die Sumpfschwertlilie, die jedes Jahr sehr schön in gelb blüht und sehr unempfindlich ist. Darüber hinaus gibt es inzwischen dutzende Arten weiterer Wasser- und Sumpfpflanzen im Handel, sodass die Wahl oft schwer fällt. Sehr schon wirken Binsen, die Sumpfcalla, der Igelkolben, die Sumpfdotterblume oder das Wollgras. Bei der Bepflanzung sind ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt, obwohl Naturfreunde meist zu heimischen Wasserpflanzen greifen. Doch übertreiben Sie es nicht mit der Bepflanzung.

Ideal bietet sich neben dem Teich eine Sumpfzone an, um den Teich abzurunden. Auch dafür gibt es wieder viele angebotene Pflanzenarten im Fachgeschäft. Mit dieser Sumpfzone bieten sie den Lebewesen wichtige Versteckmöglichkeiten.

Blaugrüne Mosaikjungfer Anlage eines Gartenteichs Gartenteich NABU Düren
Blaugrüne Mosaikjungfer (Foto: Achim Schumacher)

Man muss auch beachten, dass Wasserpflanzen in den Folgejahren ausgelichtet werden müssen. Ebenso müssen zu starke Schlammablagerungen auf dem Grund des Teiches beseitigt werden. Wenn das alles fertig ist, muss sich der Teich zunächst einmal "einfahren". Wenn Sie gerne Fische einsetzen möchten, dann warten Sie mit dem Besatz einige Wochen. Übrigens müssen aber nicht unbedingt Fische wie Goldfische oder Koikarpfen eingesetzt werden. Auch ohne Fische wird sich sehr bald eine Vielfalt an Leben in ihrem Teich einfinden. Meist sind die ersten Besiedler die Mikroorganismen und Insekten wie die farben- und formfrohen Libellen. Auch Amphibien werden sich schnell in ihrem Teich ausbreiten, wenn er die richtigen Lebensbedingungen bietet. Leider werden die Laichgesänge der Frösche nicht immer als positiv empfunden, doch auch über solche Dinge muss man sich bei der Planung eines Teiches im Klaren sein. Wichtig ist gerade bei den Amphibien, dass diese von alleine zuwandern müssen. Eine Entnahme aus der Natur ist strengstens verboten und kann schwer bestraft werden. Außerdem ist eine Entnahme meist sinnlos, denn Amphibien sind auf ihr Geburtsgewässer geprägt und würden wieder aus Ihrem Teich auswandern.

Sollten Sie sich aber doch für den Besatz mit Fischen entscheiden, so achten Sie darauf, dass es nicht zu viele sind, da der Teich sonst mit einem Überschuss an Nährstoffen und Schmutz zu kämpfen hat. Ein guter Filter ist dann unumgänglich. Ohne Fischbesatz ist ein Filter in den meisten Fällen überflüssig, da der Teich sich selbst reinigt. Auch das häufig auftretende Algenproblem wird meist erst durch eine zu hohe Nährstoffkonzentration zum Beispiel durch einen Überbesatz an Fischen verursacht.

Sie sehen also, dass die Planung eines Gartenteichs wichtige Entscheidungen voraussetzt. Also überlegen Sie genau, damit Sie Ihr kleines Wasserparadies in vollen Zügen genießen können.