Was geht mich denn die Artenvielfalt an? Fast 50 Prozent der hiesigen Tier- und Pflanzenarten sind in ihrem Bestand gefährdet. Das ist nicht nur bedrohlich für diese Arten selbst. Die Natur sichert auch uns Menschen die wichtigsten Lebensgrundlagen: Sauberes Wasser, reine Luft und fruchtbare Böden zum Beispiel. In den verschiedenen, natürlichen Lebensräumen lebt eine große Vielzahl verschiedener Arten miteinander. Fehlt eine davon, hat dies auch Auswirkungen auf die anderen: Ein Ökosystem kippt irgendwann. Verlorene Arten sind unwiederbringlich verschwunden, wie von der Festplatte gelöscht – ohne Backup. Und die sogenannten Ökosystemdienstleitungen, die wir so selbstverständlich in Anspruch nehmen, können wir vergessen.
Der Ärger für uns beginnt aber schon früher: Fehlen etwa bestäubende Insekten sinkt der Ernteertrag auf den Feldern und es wird auf unserem Teller leerer; gehen alte Kultursorten von Früchten und Gemüsen verloren, weil wir nur noch „08/15“ anbauen, dann wird es dort auch noch langweiliger.
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Klein, viel zu viele Beine und nervig: Wieso sollte ich mich um Insekten sorgen? Viele Tier- und Pflanzenarten sind unscheinbar und unspektakulär - doch der Schein trügt. Sie alle haben im Laufe der Evolution bestimmte ökologische Nischen besetzt und sich zum Teil über sehr lange Zeit spezialisiert. Viele können nicht einfach ersetzt werden durch eine andere Art, das Leben anderer Tiere und Pflanzen hängt mit ihrer Existenz zusammen. Fachleute vergleichen das aktuelle Artensterben mit dem Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren. Da auch wir Menschen von funktionierenden Ökosystemen als Lebensgrundlage abhängig sind, müssen wir die Artenkrise lösen. Die Artenkrise ist eine Zwillingskrise des Klimawandels.
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Dir hängen die regelmäßigen Berichte zum Klimawandel zum Hals raus? Uns auch! Es ist leider unwahrscheinlich, dass damit schon bald Schluss sein wird. Wir haben uns 40 Jahre lang vor dem Handeln gedrückt und nichts für den Schutz des Klimas unseres Planeten getan. Im Gegenteil: Wir haben durch die Nutzung fossiler Brennstoffe den Anteil klimaschädlicher Gase wie CO₂ weiter in die Atmosphäre weiter hoch getrieben. Starkregen, Flutwellen, Dürremonate, Walbrandgefahr, Ernteausfälle: All diese Symptome werden uns laut Weltklimarat häufiger treffen. Umso wichtiger ist es, schnellstens alle Maßnahmen zu ergreifen, um zumindest das 1,5 Grad-Ziel aus dem Pariser Klima-Abkommen, das auch Deutschland unterzeichnet hat, zu erreichen. Wir haben es in der Hand: Mit Energieeinsparung, konsequentem Umstieg auf Erneuerbare Energiequellen, intelligenten Verkehrslösungen und einer Kreislaufwirtschaft können wir unseren Planeten und unser Bundesland lebenswert erhalten.
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Was soll das eigentlich mit diesem Flächenfraß? Es ist eigentlich ganz leicht zu verstehen: Unser Planet wächst nicht, auch unser Bundesland wird nicht größer. Wenn wir also allein in NRW täglich eine Freifläche in der Größe von 9 Fußballfeldern für Siedlungen, Gewerbegebiet und Verkehr opfern, wird es irgendwann eng. Nicht nur für die vielen Tiere und Pflanzen und deren Lebensräume oder unser Klima vor Ort. Auch uns Menschen trifft eine ungebremste Vernichtung gewachsener Böden und Lebensräume mit negativen Folgen, vom Wohlbefinden bis zur Gesundheit.
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Fotos: Tanja Malchow
Die Landtagswahl ist wichtig für Natur und Umwelt: Die zukünftige Landesregierung Nordrhein-Westfalens hat die Chance, bei der Klima und Biodiversitätskrise das Ruder herumzureißen – und so dramatische ökologische, soziale und finanzielle Folgen zu vermeiden. mehr