Das sind aber viele Kröten ...!

Was Kinder beim Amphibiensammeln erleben

Jedes Jahr im Frühjahr, wenn die Temperaturen über 8 °C in der Nacht ansteigen, beginnen die Amphibien mit der Wanderung zu ihren Laichgewässern. Dabei werden sie an unseren Amphibienschutzzäunen aufgehalten, damit sie die Straße nicht überqueren müssen. Denn dort besteht die Gefahr, dass sie überfahren werden!

Amphibienschutz Kindergruppen NABU Düren
Amphibien im Fangeimer (Foto: Achim Schumacher)

Jeden Tag werden die Fangeimer von freiwilligen Helfern des NABU Düren kontrolliert, auf die andere Straßenseite getragen und dort geleert. In den letzten Jahren bekamen wir viele Anfragen von Schulklassen oder Kindergärten, die uns bei dieser Arbeit gerne unterstützen wollten. Besonders die Grundschule Merken hat uns besonders aktiv am Amphibienschutzzaun im Merkener Busch geholfen. Es kam die ganze Schule! Fast zwei Wochen lang kam an jedem Tag eine andere Klasse Sammeln und Hinübertragen der Amphibien.

Erdkröte Amphibienschutz Kindergruppen NABU Düren
Eingesammelte Erdkröte (Foto: Achim Schumacher)

Berührungsängste der Kinder gegenüber den Amphibien waren schnell vergessen, nachdem man die erste Kröte in der Hand hielt. Ausdrücke wie "Pfui, die sind aber schleimig" oder "Igitt, die fass`ich doch nicht an" hörten wir nur zu Beginn des Sammelns. Am Ende wollten sich die meisten Kinder gar nicht mehr von ihren Pfleglingen trennen. Für uns ist es immer wieder ein schönes Erlebnis zu sehen, wie anfängliche Zurückhaltung und Ängste der Begeisterung weichen. Denn es ist für die Kinder eine einmalige Gelegenheit, praktischen Natur- und Artenschutz mit eigenen Augen zu sehen und diesen auch wahrlich begreifen zu können.

Leider haben Amphibien bei manchen Menschen ein schlechtes Ansehen, was völlig unbegründet ist. Gerade diese Tiere spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem und wir finden es wichtig, dass Kinder das möglichst früh begreifen. Der Besuch an den Amphibienschutzzäunen bietet außerdem eine gute Gelegenheit, unterschiedliche Amphibienarten kennen zu lernen, da an allen durch den NABU Düren betreuten Amphibienschutzzäunen mehr als fünf Arten vorkommen. Dann heißt es demnächst nicht nur noch Frosch, Kröte oder Molch, sondern man lernt, die Arten zu unterscheiden. Auch der Unterschied zwischen Kröte und Frosch kann vor Ort am lebenden Objekt erklärt werden. Das ist viel interessanter, als solche Dinge nur theoretisch zu lernen.


Wenn Sie nun neugierig geworden sind und gerne einmal mit einer Schulklasse, einer Kindergartengruppe oder mit Ihren eigenen Kindern vorbeischauen möchten, um sich über unsere Maßnahmen zum Amphibienschutz zu informieren oder die Kinder aktiv mitarbeiten möchten, treten Sie einfach mit uns in Kontakt. Sie alle werden viel Spaß beim Umgang mit Frosch, Kröte und Molch haben und es gibt viel Interessantes zu erfahren. Die Hauptwanderzeit liegt im Februar und März, ist letztlich jedoch von der Temperatur abhängig.

 

Möchten Sie mehr über die bei uns lebenden Amphibien erfahren?