Durch die Lohhecken im Urfttal

Wanderung am 29.09.2023 mit Olaf Op den Kamp


Leder war früher ein wichtiges Material, das genutzt wurde, um Schuhe, Pferdesattel und -geschirr, Riemen im Bergbau, Blasebalge usw. herzustellen. Um aus Tierhäuten Leder zu machen, müssen sie haltbar gemacht werden, das geschah durch Gerbung. Bis Ende des 19.Jahrhunderts war die Grubengerbung der meist angewendete Gerbvorgang. Dazu wurden die Tierhäute in Lohgruben gelegt und mit Eichenlohe und Wasser bedeckt. Die Häute verblieben bis zu drei Jahren in der Lohgrube bevor sie als Leder genutzt werden konnten. Dabei mussten sie alle zwei bis vier Monate umgeschichtet und mit neuer Eichenlohe bedeckt werden. Dazu wurden große Mengen an Eichenlohe benötigt. Hierdurch entstanden auf den Südhängen des Rur- und Urfttales die typische Lohhecken.

 

Diese Niederwälder wurden durch den Lohschäler in dem Moment, in dem die Eichen im Saft standen (meistens im Mai oder Juni) geschält. Die Eichenrinde wurde in den Lohmühlen in den Tälern fein gemahlen und dann an die Gerbereien, wie die Gerberei Matheis in Hellenthal, geliefert. Die entrindete Eichen wurden anschließend gefällt.  Aus dem Wurzelstock der Eichen sprossen mehrere neue Stämme, die nach weitere 10-14 Jahre wieder geschält werden konnten. Die alte Lohhecken sind an den vielen Stämmen der Eichen noch gut erkennbar. Diese wachsen gerne an sonnigen Hängen und bilden für besondere Tiere und Pflanzen, wie den Mittelspecht oder den Wiesenwachtelweizen, einen geeigneten Lebensraum.


Freitag, 29.09.2023 - Wanderung "Durch die Lohhecken im Urfttal"

Leitung: Olaf Op den Kamp

Treffpunkt: 10.00 Uhr am Marienplatz in Gemünd

Ende: gegen 15.00 Uhr, anschließend fahren wir nach Düttling um uns anzuschauen, wie das Lohschählen in früheren Zeiten gemacht wurde.

Länge der Wanderung: ca. 10 km