Mehr Platz für Falter - Jetzt wird´s bunt!


Mehr Platz für Falter jetzt wird´s bunt Raupe Nimmersatt Wettbewerb Schulen Kitas Kindergarten Kindergärten Friedhöfe Friedhofsträger schmetterlingsfreundlich NABU Düren
Foto: Achim Schumacher

Schmetterlinge sind faszinierende Wesen. Viele Kinder (auch solche, die heute erwachsen sind) werden sich an den Kinderbuchklassiker „Die kleine Raupe Nimmersatt“ erinnern, in dem die Verwandlung einer kleinen hungrigen Raupe in einen bunten Schmetterling beschrieben und phantasievoll illustriert wird.

Raupen haben immer Hunger

Leider ist so ein Raupenleben in der Realität nicht so leicht wie in dem Buch. Denn die Nahrungsgrundlagen der Tiere gehen mehr und mehr verloren. Strukturreiche Fluren fallen der Flurbereinigung zum Opfer, Dauergrünland wird immer rarer, artenreiche Ackerränder sind kaum noch zu finden, blühende Hecken und Wiesen verschwinden – und damit viele Pflanzen, die den Schmetterlingen sowohl im Raupen- als auch im Falterstadium als Nahrung dienen. Denn nicht nur im endgültigen Stadium als fertige Falter sind die Tiere auf blühende Pflanzen angewiesen, die sie mit Nektar versorgen. Auch ihre Raupen benötigen Nahrung, denn sie stellen sozusagen das „Fressstadium“ des Schmetterlings dar. Im Raupenstadium findet - verbunden mit mehreren Häutungen – eine erhebliche Vermehrung des Körpervolumens statt. Es gibt sogar Schmetterlingsarten, die ausschließlich als Raupe Nahrung aufnehmen. Dabei sind die Raupen mancher Schmetterlingsarten sehr spezialisiert und auf eine kleine Anzahl von Nahrungspflanzen festgelegt, manche sogar nur auf eine einzige. Die Nahrungspflanze des Apollofalters, der in den deutschen Mittelgebirgen und im deutschen Teil der Alpen fast ausgestorben ist, ist zum Beispiel fast ausschließlich der Weiße Mauerpfeffer, Sedum album, selten auch andere Sedum-Arten.


So vollzieht sich die Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling - beim Schwalbenschwanz ...

Der Schwalbenschwanz und seine Raupe (Fotos: Achim Schumacher)

... und beim C-Falter

Der C-Falter und seine Raupe (Fotos: Achim Schumacher)


NABU initiiert Wettbewerb für Schulen und Kitas 

Für den NABU ist das seit Jahren ein Grund, vor allem Bildungseinrichtungen und Privatpersonen aufzufordern, ihre Gärten schmetterlingsfreundlich zu gestalten. Auch in diesem Jahr startet wieder ein Wettbewerb für Schulen und Kitas. Oft sind die Außengelände der Einrichtungen graue Asphaltwüsten ohne viel Grün – kein schöner Ort zum Entspannen in der Pause.

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Foto: NABU/Sebastian Hennigs

„Wir möchten Kinder ermuntern, durch die Anlage eines Gartens auf dem Gelände ihres Kindergartens oder ihrer Schule der Natur näher zu kommen und ihr alltägliches Umfeld zu verschönern“ erklärt Tanja Malchow vom NABU Düren. Dabei ist nicht entscheidend, wie groß die neu gestaltete Fläche ist. Tanja Malchow: „Auch auf kleinem Raum können kreative Ideen umgesetzt werden. Uns geht es vor Allem darum, Kindern und Jugendlichen die Lebensweise der Schmetterlinge nahe zu bringen. Davon wird dann automatisch auch die Tier- und Pflanzenwelt profitieren“.


Auch die Friedhofsträger sind angesprochen

In diesem Jahr ruft der NABU NRW erstmalig auch Friedhofsträger auf, sich für den Erhalt der Artenvielfalt einzusetzen. „Friedhöfe sind in unseren Städten wichtige Rückzugsorte für verschiedene Tier- und Pflanzenarten“, erklärt Christian Chwallek, stellvertretender NABU-Landesvorsitzender. Denn diese Flächen besitzen ein großes Potenzial. Schon mit wenig Aufwand lassen sie sich zugunsten von Schmetterlingen umgestalten und können so einen wichtigen Beitrag zur Schaffung und Aufwertung insektenfreundlicher Lebensräume leisten. Genau dieses Ziel verfolgt der NABU NRW im Rahmen seines vom Landesumweltministerium geförderten Projekts „Mehr Platz für Falter – Jetzt wird´s bunt!“.

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Foto: NABU/Helge May

Durch eine Veränderung in der Bestattungskultur stehen auf Friedhöfen Flächen zur Verfügung, die zukünftig für Bestattungen nicht mehr benötigt werden. Eine Chance. Naturnah gestaltet können diese Flächen für unsere Schmetterlinge und andere Insekten zu wertvollen Rückzugsräumen im Siedlungsumfeld entwickelt werden. Chwallek: „Friedhofsträger, die schon ohne Gift auskommen, wilde Ecken auf ihrem Friedhof dulden oder gar schon eine Wildblumenwiese angelegt haben, können sich sofort für eine Auszeichnung als ´schmetterlingsfreundlicher Friedhof´ beim NABU bewerben.“ Für alle anderen ist die Aussicht auf die Auszeichnung vielleicht ein Anlass, aktiv zu werden.


Ein kostenloses Informationspaket können alle Interessierten – egal ob Friedhofsträger, Gemeinden, Bildungseinrichtungen oder Privatpersonen - unter Falter@NABU-NRW.de anfordern. Bewerbungen können gerne per Mail an die oben genannte Adresse oder per Post an den NABU NRW, „Mehr Platz für Falter – Jetzt wird´s bunt!“, Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf gesendet werden.

 

Weitere Informationen zum Wettbewerb, praktische Tipps, die besten Pflanzen für Schmetterlinge und ausgewählte Beispielgärten sind unter www.platzfuerfalter.de zu finden.

 

Natürlich können Sie sich bei Fragen auch gerne per Email unter vorstand@nabu-dueren.de an den NABU Kreisverband Düren e.V. (Stichwort "Platz für Falter“) wenden.


Auszeichnungen im Kreis Düren

Der NABU konnte im Kreis Düren bereits mehrere Kindergärten und Privatgärten mit einer Plakette und einer Urkunde auszeichnen:

Kindergarten St. Peter, Merken

DRK-Kita Traumland Panama, Ederen

Kathrin und Bastian Lange, Merzenich

Norbert Weisbrod, Jülich