Vogelnistkästen

Was Sie beim selber bauen beachten sollten

von Ulrich Bergrath


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Nistkastenbrut von Blaumeisen (Foto: Eric Neuling)

Heutzutage finden viele Vogelarten kaum noch die richtigen Brutplätze, weil es keine geeigneten, alten Bäume mit entsprechenden Höhlen mehr gibt. Spalten und Löcher an Gebäuden werden durch moderne Sanierungsarbeiten gegen Wärmeverluste verschlossen und somit eine Nistmöglichkeit für Felsenbrüter wie z.B. Rotschwanz, Mehlschwalben, Mauersegler und auch Fledermäuse unmöglich gemacht. Deshalb ist das Aufhängen von Nistkästen ein wichtiger Beitrag für den Fortbestand unserer heimischen Vogelwelt. Zumindest die Höhlenbrüter wie Meisen und Sperlinge profitieren von den künstlichen Wohnungen.

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Holznistkasten (Foto: NABU/Helge May)

Aber man sollte darauf achten, dass die oftmals sehr günstig angebotenen Nistkästen nicht zu klein ausfallen. Ein unterschätztes Problem ist der Platzbedarf der Nestlinge. Häufig werden in einem zu kleinen Nistkasten zu viele Eier entsprechend der geringen Dimension des Kastens gelegt und die Jungen wachsen und wachsen und die Kleinsten und Schwächsten werden von den größeren und kräftigeren Geschwistern erdrückt, weil sie keinen Platz zum Ausweichen zur Verfügung haben. Bei einem größeren Platzangebot haben die Jungvögel auch die Gelegenheit ihre Flügelmuskulatur zu trainieren und sind damit schneller flugfähig.

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Foto: Ulrich Bergrath

Beim Selbstbau von Nistkästen kann schon mit der Auswahl der Einfluglochgröße entschieden werden, für welche Art von Hausbesetzer der künftige Kasten in Frage kommt. Sumpf-, Tannen- und Blaumeisen benötigen eine Öffnung von nur 26-28mm. Kohlmeisen brauchen 32mm. Spatzen und Trauerschnäpper haben schon 35mm nötig. Empfehlenswert ist zum Aufhängen des Kastens das Eindrehen von 2 Schraubösen rechts und links auf der Rückseite, durch die ein kunststoffummantelter Draht geführt wird. Dieser Draht sollte in dem Bereich wo er um einen Baumstamm geführt wird, mit einem Stück alten Gartenschlauch versehen werden, so kann der Draht nicht in die Baumrinde wachsen. Damit es nicht zu unnötigen Streitigkeiten und Revierverteidigungen kommt, werden die Nistkästen immer mindestens 10-15 Meter voneinander entfernt aufgehängt. Das Einflugloch sollte in östlicher- bzw. südöstlicher Richtung zeigen. Eine Reinigung der Kästen sollte  mindestens einmal jährlich stattfinden. Besser nach jeder Brut, damit der Kasten erneut benutzt werden kann.

 

Das Foto zeigt verschiedene Größen für die unterschiedlichen Vogelarten. So nah sollen sie aber nicht stehen.


Weitere Infos zu diesem Thema und eine Videoanleitung zum Bau eines Starenkastens finden Sie hier.