Himmel un Ääd

Eine abwechslungsreiche Wanderung auf der Eifelschleife


Himmel un Ääd Eifelschleife Wanderung Exkursion Felsenkeller Bürvenich Naturschutzgebiet Bürvenicher Berg Tötschberg Kalkeifel Zülpicher Börde NABU Düren
Foto: Tanja Malchow

Himmel un Ääd Eifelschleife Wanderung Exkursion Felsenkeller Bürvenich Naturschutzgebiet Bürvenicher Berg Tötschberg Kalkeifel Zülpicher Börde NABU Düren
Im Felsenkeller (Foto: Marcel Breuer)

Am 7. April 2024 hat der NABU Düren zu einer Wanderung auf der Eifelschleife "Himmel un Ääd" eingeladen. 25 Menschen haben sich bei bestem Frühlingswetter auf den Weg gemacht, die Landschaft im Übergang von der Kalkeifel zur Zülpicher Börde zu erkunden. Dabei gab es Natur und Kultur zu erleben.

 

Hans-Gerd Dick von der Stadt Zülpich hat uns auf unserem Weg begleitet und wusste viel Interessantes über die Geschichte der Landschaft, die wir durchwandert haben, und deren Bewohner zu berichten. Als Höhepunkt des Tages durften wir am Ende der Wanderung den Bürvenicher Felsenkeller der Brauerei Nagelschmidt besichtigen.  Dieser stammt von 1858 und reicht tief in den Berg hinein, bis unter die heute noch bestehende „Villa Nagelschmidt“. Damals war die Kühltechnik, die uns heute das Leben erleichtert, noch nicht erfunden und zur Kühlung von Bier dienten mit Wintereis gekühlten Felsenkeller. Heute ist das nicht mehr nötig und der Felsenkeller dient nun u.a. als Quartier für Fledermäuse.

Ölkäfer (Foto: Ingo Ludwichowski)/Küchenschellen (Foto: Achim Schumacher)

Die Natur auf dem schönen Weg hatte ebenfalls einiges zu bieten. Auf den Trocken- und Halbtrockenrasen des Naturschutzgebietes "Bürvenicher Berg/Tötschberg" blühten Schlüsselblumen und Küchenschellen. Verschiedene Orchideenarten waren ebenso zu finden wie Ehrenpreis-Arten - so z.B. der Gamander-Ehrenpreis und der Dreiblättrige Ehrenpreis. Außerdem sahen wir Dolden-Spurre, Hellerkraut und vieles mehr.

Mehrere Ölkäfer kreuzten unseren Weg. Sie ernähren sich von Bärlauch, Scharbockskraut, Buschwindröschen und anderen Blütenpflanzen ernähren und sind deshalb viel an Wegrändern, in Gärten und lichten Wäldern zu finden.

 

Auf einem Stück unseres Weges begleitete uns der Schwarzmilan, der äußerlich und in seiner Lebensweise sehr seinem engen Verwandten, dem Rotmilan, ähnelt. Sein Schwanz ist jedoch etwas kürzer und weniger stark gegabelt. Darüber hinaus ist seine Grundfarbe eher dunkelbraun. 

Fotos: Tanja Malchow

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Foto: Marcel Breuer

Besucht haben wir auch die Hubertuskapelle bei Floisdorf, die seit Kurzem zur Sternen Landschaft Eifel gehört. Weil die zunehmende künstliche Beleuchtung die Sterne immer unsichtbarer macht, wurde bei der Hubertuskapelle der SternenBlick "Mondnacht" eingerichtet.

Doch nicht nur uns Menschen macht die viele Beleuchtung um schöne Beobachtungen ärmer. Viele von uns haben die Milchstraße noch nie mit eigenen Augen gesehen, weil die Nacht immer mehr zum Tag gemacht wird. Auch eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen benötigen einen nächtlichen Lebensraum haben und Dunkelheit, um überleben zu können. Die menschengemachte künstliche Beleuchtung hat erhebliche negative Auswirkungen auf die Lebensräume dieser Arten - ein Beispiel ist die dramatische Dezimierung von Insekten durch die Anlockwirkung der nächtlichen Außenbeleuchtung. Dabei kann gute Lichtplanung nicht nur Beeinträchtigungen der natürlichen Umgebung, sondern auch Energieverbrauch, CO2-Ausstoß und Kosten massiv reduzieren.

Mehr zum Thema finden Sie auch unter Ökologische Stadtbeleuchtung - NABU.

Insgesamt haben wir einen beeindruckenden Querschnitt von Topografie, Flora und Fauna erlebt und alle Teilnehmer sind mit vielen neuen Eindrücken nach Hause gefahren.

Besonders gefreut haben wir uns darüber, dass wir mit Unterstützung der Aktion Mensch auch mehreren gehörlosen Menschen die Teilnahme an der Wanderung anbieten konnten. Wir wurden durch eine Gebärdendolmetscherin begleitet, die eine reibungslose Kommunikation ermöglicht und dafür gesorgt hat, dass die gehörlosen Menschen den Erläuterungen während der Wanderung folgen konnten.

Die Aktion Mensch setzt sich dafür ein, dass Menschen mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich zusammen lernen, wohnen, arbeiten und leben. Um dieses Ziel zu erreichen, fördert die Aktion Mensch jährlich bis zu 7.700 Projekte für Inklusion entlang der Lebensbereiche Arbeit, Freizeit, Bildung und Persönlichkeitsstärkung, Wohnen sowie Barrierefreiheit und Mobilität. Unsere Wanderung auf der Eifelschleife hat sehr von diesen Engagement der Aktion Mensch profitiert.