Was ist so los am Barmener See?

Ganz schön viel! Deshalb ist es wichtig, diesen Ort zu schützen!

von Achim Schumacher


Eisvogel Barmener See NABU Düren
Eisvögel (Foto: Achim Schumacher)

Der Barmener See bietet aufgrund seiner Beschaffenheit und seiner umgebenden Biotope einer Vielzahl von Tierarten passende Lebensräume. Der Wasserkörper an sich stellt natürlich den größten Anziehungspunkt dar, besonders für Wasservögel. 

Einige Entenarten, die am Barmener See anzutreffen sind

von links nach rechts: Tafelente Männchen, Schnatterenten Paar, Krickente Männchen (Fotos: Achim Schumacher)

Neben dauerhaft vorkommenden Enten- und Gänsearten wie Stockente, Reiherente, Graugans sowie den „Neubürgern“ Nil- und Kanadagans bietet die Wasserfläche besonders im Winter rastenden Arten wie Tafel-, Schnatter- und Krickente sowie Nonnen-, Saat- und Blässgänsen einen wichtigen Lebensraum. Neben diesen Arten kann man auch ganzjährig Höckerschwäne, Bläss- und Teichrallen, Haubentaucher, Kormorane und verschiedene rastende Möwenarten auf dem See entdecken. Im Winter kann man mit etwas Glück die Gänsesäger oder Silberreiher beobachten.

Auch diese Vögel leben auf dem Barmener See

von links nach rechts: Blässralle im Revierkampf, Teichrallen mit Jungvogel, Haubentaucher mit Flusskrebs (Foto: Achim Schumacher)

Der Eisvogel jagt am Barmener See und ab und zu sind seltene Gäste zu Besuch am Wasser

Nachtreiher Barmener See NABU Düren
Nachtreiher (Foto: Achim Schumacher)

Relativ häufig hören, aber manchmal auch sehen kann den wohl buntesten Bewohner des Bereichs, den Eisvogel. Meist sitzt er auf einer Ansitzwarte über dem Wasser und hält nach kleinen Fischen, Fröschen und Libellenlarven Ausschau. In den letzten Jahren gab es aber auch immer wieder sehr spannende und seltene Gäste am See. So konnten Seeadler, Fischadler, Nachtreiher und Polarbirkenzeisige nachgewiesen werden.

Graureiher Kolonie Graureiherkolonie Barmener See NABU Düren
Graureiher am Nest mit Jungvögeln (Foto: Achim Schumacher)

Ein wichtiger Bereich ist die Insel mitten im Barmener See, da sie seit vielen Jahren einer Graureiherkolonie als Brutplatz dient. Bei der letzten Zählung konnten dort fast 50 Nester festgestellt werden, von denen ein Großteil besetzt ist. Auch brüten dort viele andere Wasservögel, da ihnen Insel Schutz nicht nur vor den Menschen, sondern auch vor den Fressfeinden wie Füchsen bietet.

Auch Säugetiere haben sich am und im Wasser etabliert

Neben den gefiederten Bewohnern des Sees lebt auch wieder unser größtes heimisches Nagetier am Barmener See. Der Biber hat sich inzwischen wieder etabliert und seine Nagespuren werden besonders in der kalten Jahreszeit gut sichtbar. Da er streng dämmerungs- und nachtaktiv ist, kann man ihn persönlich eher zur Dämmerung zu Gesicht bekommen. An der nahe gelegenen Rur kann auch schon einmal das Nutria oder die Bisamratte vorbeischwimmen. Ein weiteres am Wasser lebendes Säugetier ist der Iltis, der am Uferbereich nach Amphibien jagt, aber durch seine scheue und versteckte Lebensweise nur selten beobachtet wird.

links: Biber/rechts: Nutria (Fotos: Achim Schumacher)

Verschiedene Groß- und Kleinlibellenarten und  weitere Insektenarten fliegen auf Blühstreifen

In den Uferbereichen rund um den Barmener See tummeln sich viele Liebellenarten wie Vierfleck, Plattbauch, Großer Blaupfeil, Königslibelle oder die Blaugrüne Mosaikjungfer. Gerade in den warmen Sommermonaten kann man sie überall entdecken. Aber auch eine Vielzahl von Kleinlibellen wie Adonisjungfern, Azurjungfern, Granataugen oder Pechlibellen sind zum Glück noch häufig vertreten. In den Blühstreifen im Uferbereich leben aber auch noch einige weitere Insektenarten, wie Bienen, Hummeln, Käfer, Fliegen, Schmetterlinge oder auch einige Spinnenarten. Daher ist es wichtig, dass diese Streifen erhalten bleiben.

von links nach rechts: Großer Blaupfeil, Pechlibelle, Wiesenhummel (Fotos: Achim Schumacher)

Ruraue, Auwaldbereiche und Waldsäume bieten Lebensräume für weitere Arten

Pirol Barmener See NABU Düren
Pirol (Foto: Achim Schumacher)

In der angrenzenden Ruraue oder den kleinen Auwaldbereichen am Haus Overbach gibt es noch größere Pappelbestände. In diesen Waldbereichen hört man den außergewöhnlichen Gesang des Pirols. Auch der Waldkauz, der Grünspecht, der Mittelspecht und die Hohltaube finden hier noch geeignete Lebensräume vor. Im Waldsaum an den Randbereichen, besonders da, wo Brombeeren oder andere Sträucher stehen, lassen sich Schwarzkehlchen, Nachtigall, Mönchsgrasmücke und Grauschnäpper beobachten.

Es zeigt sich also, dass das Mosaik aus vielen verschiedenen Lebensräumen mit dem zentralen Seebereich vielen Arten einen vielfältigen Lebensraum mit Rückzugsmöglichkeiten bietet. Daher ist es wichtig, dass einige Bereiche auch dem Naturschutz vorbehalten bleiben und Ruhezonen bieten. Auf dem guten Wanderwegenetz lassen sich aber die meisten Arten auch gut beobachten und die Natur hautnah erleben.