Eine gern gesehene Tradition im NABU ist das Festhalten von besonderen Sichtungen. Egal, ob Exkursion, Monatsversammlung oder eben in diesem Jahresbericht, so macht es uns Naturbegeisterten immer eine besondere Freude, wenn in unserer Region eine seltene, neue oder unbekannte Art gesichtet werden kann. Auch im Jahr 2023 waren wieder tolle Funde dabei, die wir nun kurz zusammenfassen möchten.
Inzwischen kann man ja mit Wildtierkameras spannende und erstaunliche Nachweise erbringen. So erhielten wir im Januar die Nachricht inkl. Foto- und Videobeweis einer Wildkatzensichtung aus dem Bereich von Langerwehe. Diese Nachrichten erfreuen uns natürlich mehr als Totfundmeldungen von Straßenverkehrsopfern. Aber auch so bekommen wir immer häufiger Nachweise von eben Wildkatzen, Waschbären oder Marderhunden im Kreisgebiet.
Spannend ist auch unsere damalige Meldung der Sichtung eines schneeweißen Bussards bei Jülich und bei Vettweiß. Seit dieser Sichtung erreichen und Fundmeldungen aus dem bundesweiten Gebiet von sehr hellen oder fast weißen Bussarden. Das ist sicher interessant, was eine solche Meldung auch überregional auslösen kann.
Immer wieder erreichen uns auch Fundmeldungen zur Nosferatu-Spinne, obwohl dieses Thema deutlich nachgelassen hat. Es scheint aber so zu sein, dass sich dieser „Neubürger“ aus dem Mittelmeerraum immer weiter bei uns ausbreitet, meist in Menschennähe in Häusern, Schuppen oder Kellern.
Ein weiterer „Neubürger“ ist der Seidensänger, der zunehmend in der Rur-Schiene zu hören ist. Zu sehen bekommt man ihn nur selten, aber sein unverwechselbarer Gesang lässt ihn leicht bestimmen. Neben der NABU-Hütte, wo er nun ohne Unterbrechung seit mehreren Jahren zu hören ist und auch brütet, wurde er auch an mehreren Bereichen im Jülicher Raum nachgewiesen.
Auch zu den Zugzeiten kommt es immer wieder zu seltenen Beobachtungen. So erreichten uns im April mehrere Meldungen zu gesichteten Wendehälsen, einem Vogel aus der Familie der Spechte. Mit ihrem rindenartigen Gefieder sind sie perfekt getarnt und nicht leicht zu entdecken. Ihr charakteristischer Gesang verrät sie aber schnell.
Im letzten Jahr noch dazu aufgerufen, in diesem Jahr mehrmals gemeldet bekommen. Die Rede ist von der Gottesanbeterin, die nun endgültig im Kreis Düren angekommen ist. Zwei sichere Nachweise haben wir aus der Gemeinde Nörvenich und aus der Stadt Jülich erhalten. Wir gehen aber davon aus, dass sie schon häufiger bei uns vorkommt, aber nicht oft entdeckt wird. Die aktuellen Fundmeldungen stammen alle aus Privatgärten.
Sicherlich die kurioseste Meldung erreichte uns in Herbst aus dem Südkreis. Hier wurde ab September vermehrt ein afrikanischer Kronenkranich gemeldet. Nachdem der Vogel zuvor mehrmals in Bonner Raum gesichtet wurde, erreichten uns Fundmeldungen aus Nideggen, Heimbach und Vossenack. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Kronenkranich um einen Gefangenschaftsflüchtling, obwohl er keine Ringmarkierungen an den Beinen hat. Man kann nur hoffen, dass er vor dem Winter mit der Nahrungsknappheit eingefangen werden kann, da er sonst nur wenig Überlebenschancen hat.
Im Herbst wurden auch aus der Adlerfraktion zwei interessante Sichtbeobachtungen gemacht. Gar nicht mehr so ungewöhnlich ist die Sichtung des Fischadlers im Bereich der Rur-Indemündung und am Rurbereich des Barmener Sees. In diesem Jahr konnte dort aber auch ein junger Seeadler beobachtet werden.