Historische Waldnutzung in der Eifel und Umgebung

Monatsversammlung am 21.09.2023 mit Olaf Op den Kamp


Der Naturführer und Geograph, Olaf Op den Kamp, hat eine Vorliebe für Historische Geografie. Dabei sucht er in der Natur immer nach dem Einfluss des Menschen. Unsere Natur ist nämlich leider keine Urnatur mehr, sondern stark von der Nutzung der Menschen geprägt. Auch wenn wir uns manchmal in der Natur in „Gottes Schöpfung“ zurück versetzt fühlen, ist dem nicht so, da unsere komplette Umgebung vom Menschen umgestaltet wurde. Diese Umgestaltung hat für die Natur nicht nur Nachteile sondern auch Vorteile: Durch den Einfluss des Menschen ist die Natur vielfältiger geworden als sie ursprünglich mal war. 

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Hirschkäfer Männchen (Foto: Achim Schumacher)

Durch die Übernutzung des Waldes und durch den regelmäßigen Einschlag wurde der Wald offener und es entstanden Lebensräume für Insekten, die im dichten Wald nicht überleben können. Hierzu gehört z. B. der Hirschkäfer. Durch das Schälen von Eichenrinde für die Gerbereien entstand anstatt eines Hochwaldes ein Niederwald, der alle 14 Jahre auf den Stock gesetzt wurde. Auf diese Weise entstanden die typischen Lohhecken im Rur- und Urfttal.

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Biber (Foto: Achim Schumacher)

In der Eifel wurde früher auch viel Holzkohle hergestellt. Vor allem am Kermeter, aber auch rund um Bad Münstereifel, sind viele alte Meilerstellen bekannt. Da im Urft- und Geytal für die Eisenwerke sehr viel Holzkohle benötigt wurde, wurde die Ruhezeit, die die Buche braucht, um sich von dem Einschlag zu erholen, nicht eingehalten und der Wald verschwand. Die brachliegende Flächen wurden später von der Preußische Forstbehörde mit Fichten bepflanzt. Damit änderte sich das ganze Ansehen der Eifelwälder.

Das Bauholz der Eifel wurde in den Sägewerken der Umgebung gesägt, wie das Historische Museumssägewerk in Zweifall zeigt. Die Holzfäller der Natur sind die Biber, die seit den 80er Jahren ihr Zuhause in der Eifel wiedergefunden haben. Sie leben unter Anderem im Hürtgenwald. Dort haben sie viele Staudämme aufgebaut, wodurch sich das Aussehen der Täler komplett verändert hat.


Donnerstag, 21.09.2023 - Monatsversammlung mit Vortrag „Historische Waldnutzung in der Eifel und Ungebung“

von Olaf Op den Kamp

Beginn: 19.30 Uhr im Hotel Mariaweiler Hof, An Gut Nazareth 45, 52353 Düren-Mariaweiler,

Telefon 02421 6943100